Hg.: Hans Günter Hockerts / Hans Maier 80 Seiten/ Euro 12,80 / ISBN 978-3-89857-162-9 EDITION MOOSHAUSEN, Plöger Medien GmbH, Annweiler |
Im Rahmen der Widerstandsforschung wird der christliche Widerstand in der Regel unter übergreifende Stichworte wie z.B. „Konservativer Widerstand“ eingeordnet und verschwindet somit als eigenständige Größe. Dies war die Ausgangshypothese für das Symposion „Christlicher Widerstand im Dritten Reich”, das im Oktober 2001 im Alten Pfarrhaus von Mooshausen (Allgäu) stattfand. An ihm nahmen führende Vertreter der Zeitgeschichte aus Deutschland, Dänemark und der Schweiz teil.
Eine sehr wichtige Beobachtung lag darin, dass es eine Art Doppelbewegung gab: Politische Opposition konnte aus christlichem Glauben erwachsen, es lässt sich aber auch – umgekehrt – eine wachsende Hinwendung von zunächst eher glaubensfernen Persönlichkeiten des aktiven Widerstands zum christlichen Glauben beobachten (ganz deutlich z.B. bei Hans Scholl und Graf Helmuth James von Moltke). Viel Zustimmung fand die These, dass das Gewicht des Christlichen im deutschen Widerstand größer gewesen sei als in den Résistance-Bewegungen der besetzten Staaten, da der Widerstand gegen eine Okkupationsmacht sich stärker auf Wertideen des Nationalismus stützen konnte. Da der Nationalsozialismus auch als Radikalnationalismus auftrat, war der deutsche Widerstand stärker auf Normen und Werte anderer – oft religiös begründeter – Art angewiesen.
Hans Maier
Einführung zum Symposion „Christlicher Widerstand im Dritten Reich“
Hans Günter Hockerts
Vielfalt christlichen Widerstandes: Das Beispiel München
Martin Greschat
Facetten des christlichen Widerstandes in Berlin
Elisabeth Prégardier
Christliche Frauen im Widerstehen. Häftlinge im KZ Ravensbrück
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
„Christlicher Widerstand im Dritten Reich“ und das Pfarrhaus von Mooshausen
Hans Günter Hockerts
Kurzbericht über das Symposion „Christlicher Widerstand im Dritten Reich“