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Begegnungen in Mooshausen

Hg.: Hanna-Barbara Gerl, Elisabeth Prégardier, Annette Wolf

Anton H. Konrad Verlag, 89264 Weißenhorn, 1999

Das Buch, 2. Aufl., ist vergriffen.


Einige Artikel wurden reproduziert und sind zum Download » hier verfügbar.


Eingeweihte wissen längst von diesem Flecken an der Iller im schwäbischen Allgäu. Romano Guaidini (1885-1968), Theologe und Philosoph, einer der großen Deuter des modernen Menschen, seiner Seele, seines Verhältnisses zu Gott und Wirklichkeit, Guardini, ein Mann von Welt, vertraut mit Metropolen wie Berlin und München, fühlte sich in Mooshausen daheim. Hier lebte und wirkte über Jahrzehnte der Freund seines Lebens und Denkens, der gelehrte Pfarrer Dr. theol. h. c. Josef Weiger (1883-1966).

Für Guardini wie Weiger war Mooshausen Ort der Begegnung, der Freundschaft, der Arbeit im gemeinsamen Anliegen, Stätte vereinten Nachdenkens, des Besinnens und Betens. Mooshausen wurde schließlich für Guardini, dem von den Nationalsozialisten von seinem Berliner Lehrstuhl Vertriebenen, zum Refugium, das dortige Pfarrhaus zum Zentrum eines geistigen Widerstehens in der Flut menschenmörderischen Ungeistes. In Mooshausen lebten sie mit anderen die Alternative geistig-religiöser Orientierung und Erneuerung.

Zum Mooshausener Kreis gehörte Maria Knoepfler (1881-1927), die Übersetzerin der Schriften des englischen Kardinals John Henry Newman, ebenso wie Joseph Bernhart (1881-1969) – gleich Guardini und Weiger einer der großen religiösen Autoren der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts.

Später, in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, kam die Bildhauerin Maria Elisabeth Stapp (1908-1995) hinzu.

Das enge persönliche und geistige Beziehungsgeflecht des Mooshausener Kreises, sooft es bei Gelegenheit erwähnt wird, so wenig bekannt ist es im einzelnen und in seiner tatsächlichen Bedeutung


Das vorliegende Buch zeichnet in einem umfassenden Sinne Mooshausen als Treffpunkt wegweisender moderner Spiritualität und des künstlerischen Schaffens nach. Selbstzeugnisse, Briefe, Gedichte und Berichte von Zeitgenossen lassen die Atmosphäre des Mooshausener Pfarrhauses lebendig werden. Zu den literarischen Texten kommen die Werke der Bildhauerin Maria Elisabeth Stapp. Obwohl von einer eigenen Entwicklung bestimmt, fügt sich das Œuvre von Maria Elisabeth Stapp als künstlerischer Ausdruck homogen zum Denken und Schreiben von Josef Weiger und Romano Guardini. Die zahlreichen Dokumente zum Mooshausener Kreis begleiten Untersuchungen, die biographische Hintergründe und inhaltliche Zusammenhänge erschließen. Mooshausen und sein Kreis, so wird deutlich, muß in der Erinnerung wach bleiben, weil der Geist des dort Gedachten, Gesagten, Geschaffenen Gültigkeit besitzt über das Jetzt hinaus.


Aus dem Vorwort

Von Mooshausen ist eine Fülle spiritueller, theologischer, künstlerischer, menschlicher Anregungen ausgegangen. Die Diözese freut sich über den Besitz eines Hauses von solcher Ausstrahlung über viele Jahrzehnte hinweg: von der vorkonziliaren Aufbruchszeit der 20er Jahre an bis in die unmittelbare Gegenwart. Ich wünsche, daß die reichen Anregungen aus dein Mooshausener Pfarrhaus Beachtung finden und weiter-wirken – um der Weitergabe des Glaubens an die kommende Generation willen.

Bischof Dr. Walter Kasper, 27. Juni 1989


Inhalt

I   Hinführung

Bischof Walter Kasper, » „Ein Wort zuvor“

Hanna-Barbara Gerl, » „Einer Freundschaft Blühen“

II JOSEF WEIGER (1883-1966) und sein Freundeskreis

Werner Groß, » „Geistig wie menschlich ganz offen und reich“

Hermann Breucha, » „Ich halte hoch in Ehren Deine Freunde“

Erinnerungen

Erich Görner, „Tagebuchaufzeichnungen“

Felix Messerschmid, „Brief“

Josef Gülden, » „Drei Erinnerungen an Mooshausen“

Wolfgang Müller-Welser, » „Der Anfang der Freundschaft“

Emil Wachter, » „Der Inbegriff eines Zuhause“

Mooshausener erzählen: „Güte bedeutet, daß Einer es mit dem Leben gut meint“

Ursula Merkt, » „Prägende Jahre im Pfarrhaus“

Luise Hirsch, „Oase und geistiger Mittelpunkt“

Josef Weiger, „Kinderlieder und Gedichte“

Josef Weiger an Romano Guardini 1924

Romano Guardini an Josef Weiger 1930

Josef Weiger, » „Abendstille in der Dorfkirche“

Josef Weiger, „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“

III MARIA KNOEPFLER (1881-1927)

Maria Knoepfler an Romano Guardini 1925

Romano Guardini, » „Maria Knoepfler zum Gedächtnis“

IV ROMANO GUARDINI (1885-1968)

Alfons Knoll, » „Folgenreiche Begegnungen. Romano Guardini in der Diözese Rottenburg-Stuttgart“

Romano Guardini, » „Tagebuch / Kanal an der Iller“

Hans Maier, » „Romano Guardini – Ein Nachwort“

V MARIA ELISABETH STAPP (*1908)

Bildteil

Wolfgang Urban, » „Kunst aus dem Kraftstrom der Liturgie“

Joseph Bernhart, „Brief an Maria Elisabeth Stapp 1953“

Josef Weiger, „Zwei Wegwart-Gedichte für Maria Elisabeth Stapp: St. Antonius – Gebet: 0 unsere liebe Frau“

Maria Elisabeth Stapp, „Brief an Dr. Rieth“

Josef Weiger, „Der Gekreuzigte“

Joseph Bemhart, „Ernte des Krieges“

Josef Weiger, „Wunder der Hände“

Annette Wolf, » „Suche nach dem Wesentlichen“

Elisabeth Prégardier, » „Spuren nach Mooshausen“

Josef Weiger, „Selbdritt in Mooshausen“


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