Prof. em. Dr. phil. Dr. h.c. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Erlangen
Gründungsmitglied und 1. Vorsitzende des Freundeskreises Mooshausen e.V.
» WIKIPEDIA-Seite von Frau Prof. Gerl-Falkovitz (Externer Link)
» Seite über ‚EUPHRat-Europäisches Institut für Philosophie und Religion‘ an der Hochschule Heiligenkreuz (Externer Link)
» Seite über Frau Prof. Gerl-Falkovitz der Hochschule Heiligenkreuz (Externer Link)
Frau Prof. Gerl-Falkovitz konnte im November 2015 ihren 70. Geburtstag feiern. Der Freundeskreis Mooshausen e.V. gratuliert seinem Gründungsmitglied und erster Vorsitzender aufs herzlichtste, wünscht ihr alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen!
Leider ist im November ein Familienmitglied der Jubilarin schwer erkrankt, sodass die vom Freundeskreis an einer Tagung vorbereitete kleine Feier in Mooshausen nicht stattfinden konnte, die Tagung musste abgesagt werden.
Unser 2. Vorsitzender Prof. Hans Maier hat in sein Grußwort beim Festakt in Dresden (siehe unten und » hier) den Glückwunsch des Freundeskreises an Frau Prof. Gerl-Falkovitz und unseren Dank für ihre Arbeit beim Freundeskreis eingeschlossen.
Die geplante kleine Feier des Freundeskreises konnte schließlich am 27. Februar 2016 im alten Pfarrhaus von Mooshausen zeitgleich mit der Tagung „Literatur nach dem Abgrund“ mit Prof. Hans Maier nachgeholt werden. Der Freundeskreis konnte hierbei auch auf „30 Jahre Enrdeckung von Mooshausen“ zurückblicken. Wir berichten » hier.
Zu Ehren des 70. Geburtstags von Frau Gerl-Falkovitz fand am 1. Dezember 2015 ein Festakt mit Laudatio von Karl Kardinal Lehmann statt. Außerdem sprach unser 2. Vorsitzender, Prof. em. Dr. Dr. hc. multi Hans Maier, Staatsminster a.D., ein Grußwort. Die ARDD hat ausserdem eine Festschrift heausgegeben, zu der auch der Freundeskreis Mooshausen e.V. und einige seiner Mitglieder gespendet hatten.
Weiteres » hier

Es ist uns eine besondere Freude, dass unsere Vorsitzende Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz am 9. November 2018 in Bassano del Grappa (Venetien) von der Scuola di Cultura Cattolica mit dem Premio Internationale Cultura Cattolica ausgezeichnet wurde. Der Preis wird seit 1983 vergeben; unter den bisherigen Preisträgern ist u.a. auch Papst em. Benedikt XVI., damals noch Kardinal Ratzinger (1992). Zitat aus der Einladung zur Preisverleihung:
„Die Jury des Internationalen Preises für Katholische Kultur fühlt sich geehrt und freut sich, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz auszeichnen zu dürfen, die der Kultur Europas mit Intelligenz und Leidenschaft die katholische Weltanschauung vorschlägt, Kriterium für persönliches und gemeinschaftliches Leben, als Verständnis der heutigen Realität in ihren Unsicherheiten, aber auch mit ihren positiven Möglichkeiten, ein Morgen vernünftig und vertrauensvoll zu erwarten, welches bereits Teil der Zeit ist, in der wir leben.“
Wir beglückwünschen unsere Vorsitzende ganz herzlich zu dieser außergewöhnlichen Auszeichnung, die sie zweifelsfrei verdient hat!

Es scheint, als ob die Eingangszeile des altbekannten Weihnachtsliedes „Alle Jahre wieder“ auf unsere erste Vorsitzende, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, bestens angewandt werden kann. Denn auch in diesem Jahr, am 24. November 2019, wird sie geehrt, und zwar mit dem Josef-Pieper-Preis für „herausragende Forschungen auf dem Gebiet des europäischen Denkens“.
Auch diesen Preis hat sie sich redlich verdient. Gudrun Trausmuth fasste dies im Porträt der Woche in der Zeitung „Die Tagespost“ vom 14. November 2019 überzeugend zusammen und hat uns erlaubt, aus ihrem Artikel zu zitieren:
Mit diesem Preis wird christliche Philosophie vom Feinsten gewürdigt, die Einheit von Denken, Leben und Glauben. Unermüdlich schreibend und vortragend ist Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz wie ein Leuchtfeuer im Nebel der postmodernen Landschaft.
Gerl-Falkovitz ist eine Meisterin, weise und wegweisend, großzügig und zugänglich, humorvoll und wohltuend bodenständig. Mit ihrem Charisma, in glasklarer Sprache die Wirklichkeit auf Wahrheit hin transparent zu machen, ist sie Josef Pieper nahe, aber auch der von ihr so geschätzten Publizistin Ida Friederike Görres.
Gerl-Falkovitz besitzt die seltene Gabe, gleichermaßen in philosophischen Fachkreisen wie bei einem Laienpublikum zu reüssieren. Immer spürbar aber ist der drängende Auftrag, in Zeiten der Verwirrung zu ordnen und zu orientieren.
Verschüttetes zu heben, ein geistiges Erbe weiterzugeben und auf Zukunft hin zu öffnen – das ist auch das Ziel der „Kleinen Bibliothek des Abendlandes“, die unsere erste Vorsitzende gemeinsam mit Gudrun Trausmuth herausgibt.
Wenn es Not tut, spricht Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz aber auch ein scharfes Wort, steht auf „Wider das Geistlose im Zeitgeist“, wie einer ihrer Titel heißt. Ihre Wortmeldungen sind geformt aus Gebet und einem großen Geist.
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist eine der wichtigsten katholischen Stimmen in Europa, resümiert Gudrun Trausmuth.
„Einer sät, ein anderer erntet“, heißt es in Johannes 4, 37. Das trifft nicht auf unsere 1. Vorsitzende Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz zu. Sie darf ein weiteres Mal ernten, weil sie unermüdlich sät und sät.
So wird ihr eine weitere Auszeichnung zuteil. Am 13. November 2021 erhält sie – neben dem Alttestamentler Ludger Schwienhorst-Schönberger – im Vatikan aus der Hand von Papst Franziskus höchst persönlich den Ratzinger-Preis.
Wir gratulieren Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ganz herzlich zu dieser hohen Ehrung, mit der ihr unermüdliches Schaffen zurecht gewürdigt wird. „Ich bin keineswegs am Ziel, sondern laufe einfach mit Zuversicht weiter. In der Hoffnung, einiges zum angekündigten Reich Gottes beizutragen“, ließ sie uns in einer E-Mail wissen.
Der Ratzinger-Preis gilt als eine Art theologischer Nobelpreis; er wird seit 2011 von einer vatikanischen Stiftung verliehen. Ausgezeichnet werden besondere Leistungen, nicht nur auf theologischem Gebiet, im Geist des Theologen Joseph Ratzinger, dem Papst em. Benedikt XVI..
Zur Jury, die die Preisträger auswählt und dem Papst vorschlägt, gehören der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Die meisten Preisträger kamen bisher aus Deutschland (7), gefolgt von Frankreich (3) und Italien (2). Unter den Ausgezeichneten sind auch ein Anglikaner, ein Lutheraner und zwei orthodoxe Christen.
Laudatio für Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
zu ihrem 80. Geburtstag
von Alfons Knoll,
erster Vorsitzender des Freundeskreises Mooshausen e. V.
Ich erlaube mir, diese Laudatio auf unsere jetzige 2. Vorsitzende und langjährige 1. Vorsitzende ein wenig persönlicher zu halten und dabei auch mich selbst ein wenig ins Spiel zu bringen.
Mein erster Kontakt mit der Jubilarin fällt offenbar genau in die Lücke zwischen Rothenfels und Mooshausen.
Hanna-Barbara Gerl, später Gerl-Falkovitz, war nach Studium, Promotion und Habilitation im Jahr 1975 Studienleiterin auf Burg Rothenfels am Main geworden – jener alten Quickborn-Burg, die für das Leben und Wirken Romano Guardinis so ungeheuer kostbar geworden war. Guardini selbst hatte die Burg 1920 erstmals besucht, war in rasantem Tempo zur prägenden Gestalt der von dort ausgehenden Jugend- und Kulturbewegung geworden und wirkte seit 1927 bis zum politisch erzwungenen Ende im Jahr 1939 in Personalunion als Burg- und Bundesleiter. Offenbar tief angerührt durch diesen herausragenden Priester, Pädagogen, Religionsphilosophen und Theologen, in dessen Spuren sie sich auf Burg Rothenfels bewegte, schrieb die heutige Jubilarin ihre bahnbrechende Guardini-Biographie, die 1985, anlässlich von Guardinis 100. Geburtstag, eine neue Phase seiner Rezeptionsgeschichte einleitete.
Ich selbst war damals ein junger Priester, 1983 geweiht und anschließend als Vikar in der St. Josef-Gemeinde in Stuttgart-Heslach eingesetzt. Im Pfarrhaus fiel des Öfteren der Name ‚Guardini‘, denn mein Prinzipal Anton Bauer war der Neffe der beiden Priester Anton und Franz Weber, die beide mit Josef Weiger befreundet und über ihn mit Romano Guardini bekannt waren. Ich selbst konnte lediglich ins Feld führen, dass ich bereits während meines Studiums zahlreiche Guardini-Schriften geschenkt bekommen hatte, ohne sie – das will ich ruhig zugeben – bis dahin besonders intensiv gelesen zu haben. Die Berufung zum Repetenten in Tübingen 1985, just in dem Jahr, in dem die Guardini-Biographie unserer Jubilarin erschien, versetzte mich aber in die Qual der Wahl, ein geeignetes Thema für eine Promotion zu finden, und die Lektüre der Gerl’schen Biographie, die Gespräche mit Pfarrer Anton Bauer sowie ein Vorschlag des damaligen Dogmatikprofessor Walter Kasper führten mich schnurstracks zum Thema „Glaube und Kultur bei Romano Guardini“. Zahlreiche Publikationen anlässlich des 100. Geburtstags und der verschiedenen Studientagungen beflügelten mich in meinem Entschluss; nicht zuletzt gaben jedoch die Beiträge von Hanna-Barbara Gerl den Ausschlag.
Anton Bauer hatte mir noch 1985 eine Begegnung mit der Bildhauerin Maria-Elisabeth Stapp ermöglich. Heute ist mir bekannt, dass Hanna-Barbara sich vor der Fertigstellung ihrer Biographie vergeblich um ein Gespräch mit Frau Stapp bemüht hatte, dass ihr aber am 27. Februar 1985, als die wenigen Seiten über Josef Weiger längst „im Kasten“ waren, endlich eine Begegnung gelang.
Es muss wohl ein Jahr später geworden sein, als ich selbst die Jubilarin bei einer der großen Guardini-Tagungen auf Burg Rothenfels erlebte – mit einem zweistündigen Vortrag ohne Pause und Ermüdungserscheinungen, der sich einem der wichtigen Grundlagenthemen von Guardinis Werk widmete – der Gegensatzlehre. Der philosophische Parforce-Ritt vor einem atemlos lauschenden Publikum hat mich damals tief beeindruckt. Als begnadete Rednerin, wie ich die Jubilarin damals kennenlernte, durfte ich sie in der Folgezeit noch oft erleben und die weiteren schriftstellerischen Arbeiten der Philosophin, die in Weingarten, dann in Dresden und schließlich in Heiligenkreuz wirkte, begleiteten mein eigenes Eindringen in Guardinis Werk mit den Augen eines Theologen.
Noch in ihrer Zeit auf Rothenfels hatte sie dort einen Guardini-Studienkreis ins Leben gerufen, der zahlreiche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen (Pädagogik, Philosophie, Theologie usw.) immer wieder auf die Burg führte und der nach ihrem Ausscheiden dort von dem leider früh verstorbenen Professor Arno Schilson weitergeführt wurde – ein ungeheuer kostbares Vermächtnis unserer Jubilarin, das für die erfolgreiche Fertigstellung zahlreicher Promotionen über Guardini und seine Zeit einen großen Teil der Verantwortung trägt! Frau Gerl-Falkovitz ist daher bis heute für mich wie für viele andere die große maßgebliche Guardini-Deuterin, auch wenn damit ihre sonstigen Leistungen zur Philosophie der Renaissance, zu Edith Stein, zu Ida Friederike Görres, zur Frauenfrage, zur Anthropologie allgemein und in ihrer engagierten Position als kritische Begleiterin der Katholischen Kirche in Deutschland keineswegs verblassen dürfen.
Zwischen Rothenfels und Mooshausen: Nachdem Maria Elisabeth Stapp 1988 in ein Alters- und Pflegeheim übersiedelt war, beteiligte sich Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz gemeinsam mit Elisabeth Prégardier, die über einen künstlerischen Auftrag für die Adveniat-Geschäftsstelle in Essen mit Frau Stapp in enge freundschaftliche Beziehung gekommen war, und der jungen Studentin Annette Wolf, die sich ebenfalls mit der Künstlerin angefreundet hatte, maßgeblich an Beratungen über eine künftige Verwendung des nunmehr leerstehenden Pfarrhauses. Die von den drei Damen herausgegebene Publikation „Begegnungen in Mooshausen“ aus dem Jahr 1989 enthielt grundlegende Artikel zu Romano Guardini, Josef Weiger, Maria Knoepfler und Maria Elisabeth Stapp, zahlreiche Texte und Bilder aus deren Schaffen sowie eindrucksvolle Erinnerungen zahlreicher Zeitzeugen und entwarf so ein buntes Bild jenes bedeutenden Netzwerks, das im düstersten Kapitel deutscher Geschichte zu einem eindrucksvollen Leuchtfeuer wurde. Wie ein Aufbruchssignal wirken die Schlussworte aus Hanna-Barbara Gerls Beitrag für diesen Sammelband:
„Der immer noch spürbare Geist des alten Hauses, wo so Seltenes und Kostbares gelang – ließe er sich gegenwärtig halten? Wie viele Stätten gibt es, worin sich in solcher Reinheit der Geist des ‚katholischen Frühlings‘ dieses Jahrhunderts, das Konzil vor-denkend und vor-gestaltend, immer noch findet? Frühlinge lassen sich nicht konservieren, aber sie lassen sich ehren, indem man ihren Inspirationen weiter traut.“
Aus Impulsen wie diesen entstand ein Projekt, an dem Viele sich beteiligten. Von Anfang an war die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit im Boot, die bis heute unsere Arbeit hier großzügig fördert. Die örtliche Pfarrgemeinde, die ihren langjährigen Pfarrer Josef Weiger noch in lebendiger Erinnerung hatte, stimmte einer gemeinsamen Nutzung als Gedenkstätte und als Pfarrheim zu. 1993 kam es zur Gründung des Freundeskreises Mooshausen e. V., der jahrzehntelang von unserer Jubilarin geleitet wurde, weswegen die Geburtstagsfeier, die der Freundeskreis Mooshausen für sie abhält, im Unterschied zu zahlreichen anderen Feiern und Ehrungen, wohl zu Recht vor allem ihre Bedeutung für das Werk Guardinis und den „Geist“ dieses „alten Hauses“ ins Zentrum stellt.
Als Vorsitzende hat Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz – zusammen mit ihrem langjährigen Stellvertreter Prof. Dr. Hans Maier und der Geschäftsführerin Elisabeth Prégardier, zuletzt in geänderter Formation mit Christa Krämer als Schatzmeisterin und Geschäftsführerin und den Beiräten Dr. Klaus Krämer und Pfarrer Dr. Marc Grießer sowie meiner Wenigkeit, der ich nun ihr Nachfolger als erster Vorsitzender sein darf – die beachtliche Erfolgsgeschichte dieses Hauses führend und nachhaltig geprägt, wofür wir ihr an dieser Stelle unseren tief empfundenen Respekt, unsere anhaltende Dankbarkeit und unsere bleibende Verbundenheit anlässlich ihres 80. Geburtstags, den sie am 23. November feiern durfte, zum Ausdruck bringen wollen. Auch nachdem sie sozusagen in die zweite Reihe zurückgetreten ist, bleibt Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz mit ihren Ideen, ihren Impulsen und Beiträgen unermüdlich für unseren Verein tätig und prägt ihn entscheidend mit in einer Zeit, in der die Überalterung unseres Mitgliederstamms und die schwieriger werdende Motivierung von Menschen für unsere Bildungs- und Gedenkarbeit unverkennbar sind.
Danke, liebe Hanna-Barbara, für Deinen großen Einsatz für Mooshausen, die Deine Rothenfelser Anfänge so konsequent weiterführen und so vielen Menschen gerade hier in unseren intimen Räumen Lebens- und Glaubenshilfe gegeben haben und immer noch geben.
Danke – und herzlichen Glückwünsch zu Deinem 80. Geburtstag – das wünscht Dir mit diesem hoffentlich recht wohltuenden Geschenk
Dein – ja wirklich: Dein
Freundeskreis Mooshausen.
Zu Ehren von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz gab der Freundeskreis Mooshausen e.V. einen Empfang am 29.11.2025 abends im „Blauen Salon“ des Alten Pfarrhauses von Mooshausen: