Der Ort

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Das Dorf Mooshausen liegt in der Flußlandschaft von Iller und Illerkanal auf einer Hochebene , die von der oberschwäbischen Lebensform des Allgäu bestimmt ist. Bei klarer Sicht erblickt man in der Ferne die Alpenkette. Die stille Schönheit dieser Landschaft hat die Bewohner geprägt und vermittelt Besuchern immer wieder Entspannung und neue Blickwinkel.


Geschichte des Dorfes Mooshausen

Die ersten Aufzeichnungen von Mooshausen sind aus dem 9. Jahrhundert, als man das Land in Gaue einteilte. So war die Grenze zwischen dem Nibelgau und dem lllergau an der Moosbrugg, vormals Moosbrugghusen. Die ersten kirchlichen Aufzeichnungen stammen aus dem Jahre 1275. Bei einer Bestandsaufnahme des Bistums Konstanz aus dem Jahre 1275, zu dem Moosbrugghusen gehörte, wurde die Pfarrkirche Mooshausen erstmals erwähnt. Patres aus dem Kloster Rot an der Rot betreuten die kleine Gemeinde. Im Jahre 1353 war Mooshausen eine eigene Pfarrei mit Pfarrer Hauser. Der Schlossherr von Marstetten verlieh im selben Jahr der Pfarrei Mooshausen das Zehentrecht. Damals hatte Mooshausen 24 Haushalte.

Eine Urkunde aus dem Jahre 1698 bezeugt, daß die Kirche von Mooshausen schon lange eine Wallfahrtskirche war. Das Wallfahrtsbild, das verehrt wurde, war eine Statue der schmerzhaften Mutter Maria mit ihrem vom Kreuz abgenommenen toten Sohn auf dem Schoß, eine Pietà aus dem Jahre 1480.

Im Jahre 1734 wurde das Pfarrhaus in Mooshausen gebaut. Dieses große Haus war als Ökonomiegebäude errichtet worden und hatte daneben einen Zehentstadel. Der große Dachboden des Pfarrhauses und später auch der Dachboden in der Kirche wurden zur Trocknung des Hopfens benötigt, da zum Pfarrhaus ein großer Hopfengarten gehörte. Im 19. Jahrhundert wurde das Pfarrhaus umgebaut.

Die Linde hinter dem Pfarrhaus wurde 1566 beim Kauf der ganzen Gegend durch die Herrschaft Waldburg-Zeil-Wurzach vermutlich als Grenzlinde gepflanzt und ist heute weit über 400 Jahre alt. Im Jahre 1749 zog hier als erster Pfarrer in das neue Pfarrhaus Pfarrer König ein, er war ein großer Verehrer des Wallfahrtsbildes. Er war es auch, der die Wallfahrt in Mooshausen wieder aufblühen ließ. Er starb 1760. Seine Grabplatte an der rechten Innenwand der Kirche zeigt ihn beim Gebet und über ihm das Gnadenbild.

Im Jahre 1762 wurde die “Bruderschaft Maria vom guten Rat” gegründet, die auch Pfarrer Weiger noch weiterführte.

Durch den Ansturm der Wallfahrer war die Kirche im 18. Jh. zu klein geworden. Da sie auch in sehr schlechtem Zustand war, wurde sie abgerissen. Am 28. Mai 1771 legten Pfarrer Franziskus Huber aus Konstanz den Grundstein zur heutigen Kirche. Der Hochaltar und die beiden Nebenaltäre aus dem Jahre 1740 stammen von Meister Mathias Ott aus Füssen, sie wurden aus der alten Kirche übernommen.

Im Jahre 1867 wurde die Kirche von Pfarrer Merkle vergrößert, der Turm eingebaut und eine neue Turmuhr angeschafft. Das Bauholz für das neue Dach und den Fußboden aus Sollnhofer Platten im Innern der Kirche stifteten einige Bürger von Mooshausen. Im Jahre 1917 kam Pfarrer Josef Weiger nach Mooshausen, er war 49 Jahre Dorfpfarrer in Mooshausen.


Zwei Grabmale

Das Grabmal auf dem Dorffriedhof von Mooshausen für Pfarrer Josef Weiger wurde von der Künstlerin Maria Elisabeth Stapp geschaffen. Der Text auf der Bronzetafel lautet:

Josef Weiger, Pfr. Dr. theol. h.c.

* 10.6.1883 † 27.8. 1966

FLEHENDE WORTE
FAHNDEN NACH DIR
ÖFFNE DIE PFORTE
HERR GOTT ZU DIR
NEIGE DEIN OHR
UND HÖRE MICH
NIMM MEINE LAST
ICH BITTE DICH
LÖSE DIE FESSELN
GNÄDIGLICH
DÜRRE GEWORDEN
BETAUE MICH
GÖTTLICHER QUELL
BELEBE MICH
UND BERGE HEILIGER
DEN MÜDEN
IN DEINEM
EWIGEN FRIEDEN
HIC IACENS EXPECTAT
REVELATIONEM CHRISTI
VADE IN PACE

Elisabeth Stapp verstarb 1995. Auf ihrem Grab steht das von ihr geschaffene Kreuz, die Inschrift auf den Steinen wurde nach ihren Angaben eingemeißelt:

Maria Elisabeth Stapp

*20. Februar 1908 † 26. April 1995

Sculptor monacensis
Christo Domino
Corde Ingenio
Manibus serviens
Diem expectat
Resurrectionis
Vivas in illo

(Bildhauerin aus München,
Christus dem Herrn durch Herz,
Geist und Hände dienend,
erwartet den Tag der Auferstehung.
Mögest Du leben in Ihm)


Eine Gedenktafel

An Philipp, Josef und Mina Bärtle erinnert seit Juni 2016 eine Gedenktafel an der äußeren Mauer der Dorfkirche von Mooshausen. Die Familie Bärtle wohnte direkt neben dem Pfarrhaus in Mooshausen.

Vater Philipp Bärtle (+1942), war der letzte Illerflößer.

Josef Bärtle wurde am 3. Mai  1892 in Mooshausen geboren und am 7. Juni 1916 in Rottenburg zum Priester geweiht. 1935 berief Bischof Sproll Josef Bärtle zum Geschäftsführer und 1938 zum Direktor des 1933 gegründeten Kath. Bibelwerkes Stuttgart. Wegen der starken Bombardierungen verlegte gegen Kriegsende Josef Bärtle die Geschäftsstelle in sein Elternhaus nach Mooshausen. Aus der lokalen Nachbarschaft zu Pfarrer Josef Weiger entwickelte sich ein herzliches Miteinander der beiden Priester, in das auch Romano Guardini, der beste Freund von Josef Weiger, einbezogen war.

Mehr über Josef Bärtle >> hier

Mina Bärtle (+1948) hat 18 Jahre lang den Haushalt von Pfarrer Weiger geführt.


Auflistung der von Heimatpfleger Josef Knittel in den Jahren 1999-2003 im Amtsblatt der Gemeinde Aitrach veröffentlichten Artikel » hier (PDF)

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