Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Interessierte,
am 1. Oktober 1968 verstarb Romano Guardini im Alter von 83 Jahren in München. Am gestrigen 50. Todestag wurde vielerorts unseres hoch verehrten „Freundes“ gedacht.
So hat u.a. die Stadt München zu seinen Ehren an seinem Grab in der Seitenkapelle von St. Ludwig einen Kranz niedergelegt. Am Abend wurde in dieser Kirche unter der Leitung von Kardinal Marx ein Gottesdienst gefeiert. In Berlin war zum Gedenkgottesdienst mit Erzbischof Dr. Koch nach St. Ludwig in Charlottenburg eingeladen.
Am 2. Oktober 2018 wird im Erbacher Hof, dem Tagungszentrum des Bistums Mainz, der Heimatdiözese Guardinis, ebenfalls ein Gedenkgottesdienst gefeiert. Im Anschluss wird das von Karl-Heinz Wiesemann und Peter Reifenberg anlässlich des 50. Todestags herausgegebene Buch „In allem tritt uns Gott entgegen“ vorgestellt. Dieses Buch enthält auch einen Beitrag unserer 1. Vorsitzenden Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.
Ich darf an dieser Stelle noch einmal an unsere eigene Veröffentlichung Romano Guardini in der Diözese Rottenburg-Stuttgart erinnern, die seit Anfang September aus dem gleichen Anlass über den Freundeskreis zu erwerben ist.
Auf Zeit-Online erschien bereits am 28. September 2018 ein Artikel mit Auszügen aus der von Romano Guardini anlässlich der Verleihung des Praemium Erasmianum zu Brüssel am 28. April 1962 gehaltenen Rede „Warum ich Europäer bin“ (www.zeit.de/christ-und-welt). „So glaube ich, die am wenigsten sensationelle, aber am tiefsten ins Wesentliche führende Aufgabe, die Europa zugewiesen ist, sei die Kritik an der Macht. Nicht negative Kritik, weder ängstliche noch reaktionäre; aber ihm sei die Sorge um den Menschen anvertraut, weil es dessen Macht nicht als Gewähr sicherer Triumphe, sondern als Schicksal erlebt, von dem dahinsteht, wohin es führen werde.“ Worte Guardinis aus dieser Rede, die auch heute aktueller nicht sein könnten.
Vieles ist gesagt und geschrieben über den großen Vordenker Guardini. Zum Schluss will ich Ester aus dem Teamblog „Ein Beiboot Petri“ zu Wort kommen lassen, die sich ebenfalls zum 50. Todestags geäußert hat: „Er war ein scharfer Denker, ein weiser Mann und einer der es gekonnt hat, in Worte zu fassen, was andere nur dumpf geahnt haben und nicht wahrhaben wollten. Seine Sprache hat etwas wie aus einer anderen Welt, und sein Drama ist, dass man ihn gelobt, geehrt und verehrt hat, aber das was er zu sagen hatte, auf die „Anderen“ projiziert hat. Man selber war ja nicht damit gemeint, man selber war ja fromm und gut.“
Was er wohl selber an seinem Gedenktag über sich sagen würde?