Sonntagsgedanken, 7. Februar 2021


Sonntagsgedanken zum 5. Sonntag im Jahreskreis, 07.02.2021

 „Er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf“ (Mk 1, 31)

 

Lieber Freundeskreis, liebe Leserin, lieber Leser,

wir begleiten in diesen Tagen Jesus auf seinem Weg durch Galiläa, wo er viele Menschen heilt und dadurch für viel Aufsehen sorgt.

Jesus Christus bringt das Heil und richtet die Menschen wieder auf. Dies geschieht mit Wort und Tat. Das „Logos“ ist gekommen, um uns zu erlösen! Es ist doch gerade, passend für diese Zeit, eine tröstende und aufrichtende Botschaft, die an jeden von uns individuell gerichtet ist und uns nicht mit unseren Sorgen, Belastungen und Krankheiten am Boden liegen lässt. Es ist sein innigstes Anliegen, dass wir heil werden und das geschieht mit Vollmacht. Eine Vollmacht, die durch die Zeiten hindurch ihre Kraft entfaltet und bis heute Menschen heil werden lässt.

Doch wie geschieht Heilung?

Ich erkenne in den Heilungsberichten vom heutigen Tagesevangelium eine wiederkehrende Struktur. Eine Bewegung hin zu Christus und eine Bewegung von Christus zu den Menschen. Seine Jünger spielen dabei auch eine entscheidende Rolle, da sie wie Boten agieren und sozusagen in dieser Bewegung „mitschwingen“. (vgl. Mk 1, 31.32) Zur Heilung braucht es Nähe, Begegnung und manchmal auch Berührung. Schade, dass momentan die Berührungen in unserem Alltag vermieden werden müssen und die Bewegung eher voneinander weg ist; und doch begegnet uns Christus nicht anders als „zuvor“ und er ist uns ganz nah. Und wir sehnen uns doch danach, auch ihm ganz nah zu sein und diese Nähe auch zu unseren Mitmenschen spürbar auszudrücken. Ich glaube daran, dass uns die Sakramente heilen! Weihwasser und Weihrauch, Brot und Wein sind heilige heilende Zeichen, die wir mit unseren Sinnen erfahren dürfen; denn „nicht nur erkennen möchten wir Ihn, nicht nur lieben, sondern Ihn greifen, halten, haben – ja, sagen wir es getrost, essen, trinken, in uns hinein, bis wir von ihm gesättigt wären, gestillt, Seiner voll.“ (Romano Guardini, Von heiligen Zeichen, Brot und Wein)

„Er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf.“

Um zurück zu der Überschrift meines Artikels zu kommen, ist es mir wichtig auf das „Aufrichten“ aufmerksam zu machen. Christus heilt oft auch schon die kleinen, unscheinbaren Dinge, wenn wir von seinem Wort nur hören, innerlich berührt werden und durch Gnade Kraft empfangen und wieder aufrecht stehen können. Ich möchte eine persönliche Erfahrung teilen, die diesen Vorgang vielleicht etwas beschreibt:

Ich hatte letzten Sonntag eine solche Erfahrung in der heiligen Messe, wo ich zunächst bedrückt mit belastenden Sorgen, plötzlich aber eine Befreiung und Weite erfuhr, die mich ganz mit Freude erfüllte. Worte aus der Predigt, die sich stimmig in mein Leben integrierten und wieder Mut machten, die nächsten Schritte zu gehen. Christus möchte uns aufrecht stehen sehen, uns auf Augenhöhe begegnen, damit auch wir, wie die Schwiegermutter des Simon, geheilt füreinander Sorgen können. (vgl. Mk 1, 31) 

Vielleicht wagen wir es in diesen Tagen, uns aufrichten zu lassen, indem wir unsere Lasten mutig benennen und einfach abwarten was ER tut.

Manuel Hoppermann, Hamburg


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