Feiertagsgedanken 5. April - Ostermontag


Gedanke zum Ostermontag (05.04.2021)

Liebe Freunde,

was haben wir in den vergangenen Tagen nicht alles erlebt? Wir haben das feierliche „Hosanna“ noch in den Ohren, welches die Bewohner Jerusalems dem Mann auf der Eselin zugerufen haben. Wir erinnern uns noch an jenen geheimnisvollen Auftrag, den Jesus beim letzten Abendmahl an seine Jünger richtete („Tut dies zu meinem Gedächtnis!“). Wir empfinden die Angst Jesu im Garten Getsemani noch, als seine Blutstropfen aus Todesangst die Erde netzten und der Sohn Gottes sein Schicksal in die Hände des göttlichen Vaters legte („Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“).

Haben wir in jener Nacht mit Jesus gebangt und gebetet oder schliefen wir tief und fest wie die Jünger, die sich der Tragweite jenes Augenblicks noch immer nicht bewusst waren?

Mit Pilatus schauten wir vor wenigen Tagen den Sohn Gottes in seiner Zerbrechlichkeit („Ecce Homo!“); gefangen, gedemütigt, geschlagen, misshandelt und erschöpft. Das Weinen der Frauen Jerusalems klingt uns noch in den Ohren („Weint nicht um mich…“) und die Schmerzen Mariens, die vor Leid am Kreuzweg verstummt und nichts mehr zu sagen weiß, lassen uns noch immer erschauern. Wir hörten Jesus schmerzverzerrt den großen Psalm 22 flüstern („Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“) und den römischen Hauptmann sein Glaubensbekenntnis sprechen („Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“). Wir waren mit den Anhängern Jesu über dessen Tod betrübt, erschraken über das erschütternde Zeugnis der Frauen, dass das Grab leer und der Leichnam Jesu verschwunden sei.

Es wird noch etwas Zeit brauchen, bis die Jünger alle Zweifel überwunden und die Auferstehung Jesu glaubend angenommen haben, doch schon bald wird selbst der skeptische Apostel Thomas vor dem Auferstandenen niedersinken und ergriffen sein schönes Glaubenszeugnis sprechen („Mein Herr und mein Gott!“).

Am heutigen Ostermontag hören wir die große Pfingstpredigt des Apostels Petrus („Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen.“), den Bericht des Apostels Paulus („Zuletzt erschien er auch mir, gleichsam der Missgeburt.“) und begleiten zwei betrübte Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus, als Jesus selbst zu ihnen tritt, ihnen unterwegs die Heilige Schrift erschließt und das Brot bricht („Bleibe bei uns, denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt!“), woran sie ihn schließlich erkennen. Nachdem sie ihn aber erkannt hatten, war er ihren Blicken entschwunden und sie brachen – erschöpft wie sie waren – sofort nach Jerusalem auf, um ihren Freunden von der Begegnung mit Jesus Christus zu berichten.

Nach all diesen Erlebnissen ist es an uns, mit Petrus, Paulus und dem römischen Hauptmann, mit Thomas und den Emmausjüngern unser Glaubensbekenntnis abzulegen und das Evangelium in Wort und Tat zu verkünden: „Jesus von Nazaret ist der ersehnte Messias! Er wurde umgebracht, aber lebt und lebt auf ewig! Er hat für uns Sünde und Tod besiegt! Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben für uns alle! Er ist die Quelle unseres Glaubens, unserer Hoffnung und unserer Liebe! Mit ihm erhält unser kurzes oft mühsames Leben tiefen Sinn, klare Orientierung und ein Ziel, für das sich jede Mühe lohnt!“

Alex Lamprecht


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