Feiertagsgedanken 24. Mai 2021


Pfingsten hat ein „G“

Wenn ich das Wort Pfingsten höre, kommt mir der Schweizer Komiker Emil in den Sinn, der beim Kreuzworträtsel einen kirchlichen Festtag mit „G“ in der Mitte sucht. Zunächst versucht er es mit „Ogtern“. Nach langem Hin und Her stößt er auf „Pfingsten“ – und wiederholt immer wieder im schönsten Schwyzerdütsch: Ja, Pfingsten hat ein „G“.
Bei einer Umfrage in einer Fußgängerzone wussten die meisten nicht, was an Pfingsten überhaupt gefeiert wird. Die Antworten gingen von „Irgendwas mit Jesus“ über „Auferstehung“ bis „Jesus fährt in den Himmel“ oder auch „Keine Ahnung, Hauptsache Ferien!“
„Pfingsten“ hat sich entwickelt aus dem griechischen „pentecoste“ – fünzig -, denn wir feiern es genau am 50. Tag nach dem Ostersonntag. Im Neuen Testament wird erzählt, dass die Jünger und Jüngerinnen Jesu alle an einem Ort versammelt waren, als Feuerzungen auf sie herabkamen und sie mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Daraufhin konnten siein fremden Sprachen reden – das sogenannte „Pfingstwunder“.
„Pfingsten“ und „Heiliger Geist“ – das gehört zusammen. Die Jünger und Jüngerinnen Jesu wurden vom Geist erfüllt, ließen sich von der „Sache Jesu“ begeistern und hatten von diesem Pfingsttage an keine Angst mehr, öffentlich einzutreten für ihren Glauben, ihn zu verkünden und andere anzustecken mit ihrer Begeisterung: „Einer hat uns angesteckt mit der Flamme der Liebe, einer hat uns aufgeweckt und das Feuer brennt hell“, heißt es in einem modernen Pfingstlied.
„Pfingsten“ – das Fest, an dem wir darauf hoffen, dass der „Heilige Geist“ hereinweht in unsere oft leeren Kirchen, in unseren Alltagstrott, in unsere ängstlichen Herzen. Dass einer neuer Geist weht. Der Dichterpfarrer Wilhelm Willms nannte den Heiligen Geist einen „bunten Vogel“, der da ist, wo einer den anderen trägt, wo die Welt nicht schwarz-weiß ist, sondern bunt; wo das Denken, Reden und Leben gut ist. Dieser Heilige Geist lässt sich nicht einsperren in katholische Käfige oder evangelische, ist nicht dogmatisch, er ist spontan und bunt, liebt Fantasie, das Unberechenbare, ist selbst unberechenbar und weht, wo er will.
Ja, „Pfingsten“ hat ein „G“ – wie geisterfüllt, wie begeisternd, wie ganz bunt und mutig. An Pfingsten lassen wir neuen Wind rein in unsere verstaubten Kirchen und verängstigten Herzen. Wir lassen uns begeistern und beflügeln, ermutigen, erneuern und feiern im zweiten Corona-Jahr das Pfingstfest bunt und fröhlich, zuversichtlich und hoffnungsfroh – trotz allem.

Sabina Brandenstein, Pastoralreferentin u. Krankenhausseelsorgerin


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