19. April 2002 Geschichte der Wallfahrt zur Mutter vom guten Rat in Mooshausen Rath und That das ist die heilsame Marianische Bruderschaft und Bundes-Vereinigung unter dem Titel und Schutz Mariä vom guten Rath. Von Ihro päpstlichen Heiligheit Clemens 13. durch eine besonders ausgefertigte Bulle verliehen und mit vielen Ablässen auf ewige Weltzeit begnadigt, und Ihro Eminenz des H. Röm. Reichs-Fürsten und Herrn Franz Konrad, Kardinal und Bischof zu Konstanz, gnädigts bestätigt und in der uralten der schmerzhaften Mutter Wallfahrts- und Pfarrkirche zu Mooshausen, Hochgräflich Zeil Wurzacher Herrschaft eingesetzt im Jahre 1762 Titel eines Dokumentes im Nachlaß von Pfarrer Josef Weiger. Es behandelt den Erlaß von Papst Clemens XIII. aus dem Jahre 1762 über die Zielsetzung und Satzung der Marianischen Bruderschaft „Maria vom guten Rath“ in Mooshausen Referenten:
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20. April 2002 Die Ethik des Heilens In der öffentlichen Diskussion wird mit der Ethik des Heilens nahezu ein Absolutsheitsanspruch erhoben, mit dem gegen Gesichtspunkte der Wirtschaftlichkeit und – in der Stammzellendiskussion – sogar gegen das Recht auf Leben gekämpft wird. Darum muß man fragen, welcher Stellenwert einer solchen Ethik des Heilens grundsätzlich zukommt. Daraus ergeben sich dann Folgerungen sowohl für die gegenwärtige gesundheitliche Problematik (auch Organverteilung) als auch für die Frage nach der Zulässigkeit der Herstellung und des Imports embryonaler Stammzellen. Referent: Die Tagung konnte aus organisatorischen Gründen leider nicht stattfinden.
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8. Juni 2002 Getrud von le Fort (1876-1971) – heute noch Schullektüre? Der Hereinbruch des Unglücks war wirklich ebenso plötzlich wie unbegreiflich, denn er war eben ein Fanal. Ein an sich unendlich harmloser kleiner Brand in der Vorratskammer der Feuerwerkskörper und eine blitzartig ausbrechende Panik warfen alles durcheinander. Die Ordnungsbeamten an den Straßenecken konnten plötzlich die Arme nicht mehr heben, denn sie waren nicht mehr da; die frohen loyalen Bürger und Bürgerinnen waren nicht mehr da; es war niemand mehr da wie ein einziges, wildes, von seiner eigenen Todesangst erdrücktes, massenhaftes menschliches Ungeheuer: das unter der scheinbar so festen Decke der gesitteten Gewohnheit hervorgebrochene, ewig im Untergrund der Dinge schlummernde Chaos! Gertrud von le Fort: Referenten:
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12.-14. Juli 2002 Die geistliche Dimension im Werk von Anton Bruckner Im Grunde ist Anton Bruckner eine zutiefst rätselhafte Gestalt – ebenso herausfordernd wie sein Werk. Wie etwa stehen seine lebenslange, völlig ungebrochene und intensive Bindung an den katholischen Glauben und seine Praxis zu seiner beinahe abgöttischen Verehrung für Person und Werk Richard Wagners und der quasireligiösen Selbstüberhöhung seiner Kunst? Wie steht Bruckners Bindung auch an die musikalische Tradition zu seiner oft atemberaubenden Modernität? Schließlich: Gibt es in seinem Werk eine durchgehende geistliche oder religiös-spirituelle Dimension? In der Tat: Viel zu viel und viel zu oberflächlich ist Weihrauch, Mystik und Hochamt in seine Musik hineinprojiziert worden! Der Gegenschlag ist aber längst erfolgt. Die Reduktion seiner Musik auf gründerzeitliche Monumentalität ist evidenterweise jedoch auch zu wenig und greift zu kurz. So ist die Frage nach der religiösen Dimension seines Werkes neu zu stellen. Das wollen wir tun. Referenten:
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27. Juli 2002 Sapienta im Blick der Hildegard von Bingen Hildegards Sicht der Weisheit zeigt eine umfassende Schau von Gott, Kosmos und Mensch in sinnenfreudigen Bildern und subtilen Begriffen. Die dreifaltige göttliche Weisheit prägt die kosmische Ordnung als Schöpferkraft oder erscheint in Christus und im Heiligen Geist. Der Mensch empfängt die Weisheit vor allem durch die kosmische Kraft der Musik und erlangt sie im Mitwirken mit den Tugendkräften. Hildegards Schau der Weisheit in Gott und Mensch zeigt anschaulich ihre originelle und zugleich traditionsbewußte Verknüpfung von visionär-mystischer Erfahrung, ethischer Verantwortung und philosophischem Scharfsinn. Referentin:
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11.-13. Oktober 2002 Gestalten der Bibel in Koran und Mystik des Islam „Unsere Frommen ehrten andachtsvoll das Grab Eures Heiligen, den auch wir für einen göttlichen Propheten halten; und wie schön hätte sein heiliges Grab die Wiege eines glück lichen Einverständnisses, der Anlaß ewiger wohltätiger Bündnisse werden können.“ Diese Worte legt Novalis im „Heinrich von Ofterdingen“ (1801) der Sarazenin Zulima in den Mund. Tatsächlich bietet der Koran viele auszeichnende Hinweise auf Jesus, Maria und andere biblische Gestalten; ebenso sind sie Gegenstand großer Ehrung auch in der mystischen Tradition des Islam. Dennoch ist andererseits deutlich, daß die Wertung, ja schon die historischen oder historisch gemeinten Aussagen insbesondere über Jesus stark, in manchen Punkten entscheidend von der biblischen Überlieferung abweichen. Kenntnis und Würdigung dieser Texte werden gemeinsam erarbeitet und in das Spannungsfeld zum Alten und Neuen Testament eingebracht. Referentin:
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15.-17. November 2002 Gesandte der göttlichen Liebe: Gertrud von Helfta (1256-1302) Gertrud von Helfta (1256-1302) führt als einzige Frau der Kirchengeschichte den Beinamen „die Große“. Diese Hochschätzung, welche auch von Teresa von Avila geteilt wurde, geht zurück Referentinnen:
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30. November 2002 Wohin gehst du ? – Die Botschaft von Guadalupe Das Marienheiligtum Guadalupe in Mexiko ist mit seinen jährlich mehr als 12 Millionen Pilgern der meistbesuchte katholische Wallfahrtsort der Welt. Mit der Heiligsprechung des indianischen Sehers Juan Diego am 30. Juli 2002 durch Papst Johannes Paul II. anläßlich seines Besuches in Mexiko rückt die Frage nach dem historischen Geschehen am 12. Dezember 1531 am Hügel Tepeyac auch in unseren Blickpunkt. Welche Erklärungen gibt es zu dem Bild der Erscheinung, das sich in den Mantel des Indio eingeprägt hat und bis heute auf die Menschen eine so geheimnisvolle große Anziehungskraft ausübt? Von welch religiöser Qualität ist der Bericht, der 50 Jahre nach dem „Ereignis“ von Guadalupe in der Nahuatl-Sprache aufgeschrieben worden ist Referentin: |