"Tugenden heute?" - nächstes ARDD-Zoomseminar


27. Oktober 2025 14:50 Uhr

Status: Hinweis auf fremde Veranstaltung

Einladung zu (4) „Tugenden heute?“ – nächstes ARDD-Zoomseminar zu „Alasdair MacIntyre“ am Montag, 27. Oktober 2025, 18 Uhr

Sehr verehrte, liebe Mitglieder und Freunde der ARDD,

 

wir möchten euch herzlich zur nächsten Sitzung unserer Zoom-Veranstaltungsreihe zum Themenschwerpunkt „Tugenden heute“ einladen, welche am Montag, 27. Oktober 2025, 18-20/21 Uhr via Zoom stattfinden wird. – Bitte leitet diese Einladung gerne auch an weitere Interessierte und potentielle Teilnehmende in euren privaten und institutionellen Netzwerken weiter. Vielen Dank!

 

Um an diesem Zoom-Meeting am Montag, 27. Oktober 2025, 18-20/21 Uhr teilzunehmen nutzen Sie bitte jeweils den nachfolgenden Linkhttps://us06web.zoom.us/j/81133985344?pwd=2dAqm51fXrN8Jm64PyfVqk3J2lYQot.1

 

In diesem bevorstehenden Zoom-Treffen wollen wir uns neueren Entwicklungen in der Tugendethik zuwenden und uns hierbei im Speziellen auf das Werk von Alasdair MacIntyre konzentrieren. In „Whose Justice? Which Rationality?“, dem Nachfolger zu „After Virtue“, kritisiert Alasdair MacIntyre eine Herangehensweise an die Philosophie des Aristoteles, die diese als ein von Anfang an fertiges System behandelt und die Entwicklung in ihr übersieht. Wichtig sei es vielmehr, sowohl die Entwicklungen als auch die Kontinuitäten zu sehen – eine Maxime, die nicht minder für MacIntyre selbst gilt.

In seinem wohl bekanntesten Werk, „After Virtue“, und den Nachfolgern hierzu unternahm MacIntyre den Versuch, eine Tugendethik ohne Bezug zu einer wie auch immer gearteten menschlichen Natur zu begründen – ein Versuch, von dem er in seinem Spätwerk „Dependent Rational Animals“ aus dem Jahr 1999 Abstand nahm.

Eine Kontinuität in MacIntyres Denken ist demgegenüber sein moralphilosophischer Antignostizismus, seine fortgesetzte Kritik an einer Moralphilosophie, die den Menschen als ein abstraktes, entleiblichtes Wesen behandelt. Demgegenüber betonte MacIntyre zunächst die Geschichtlichkeit, die Gebundenheit an Zeit und Raum, des Menschen sowie seines Denkens und seiner Moral, wobei er sich zugleich von Relativismus und Perspektivismus distanzierte, ehe er in „Dependent Rational Animals“ den menschlichen Leib selbst zum Ausgangspunkt seines Denkens machte. Eine weitere Kontinuität besteht in seiner Betonung von Tugenden als gebunden an soziale Praktiken, die für ihre Existenz und ihr Aufblühen vom Vorhandensein förderlicher Institutionen abhängig sind. Sein diesbezügliches Urteil über die gegenwärtig herrschenden ökonomischen und politischen Strukturen fiel dabei in steter Kontinuität unvorteilhaft für diese aus. Unter anderem über diese Punkte wollen wir uns austauschen.

 

Als Referent wird diesen Termin Sascha Vetterle leiten.
Sascha Vetterle, Jahrgang 1984, hat an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Mittlere/Neuere Geschichte, Alte Geschichte und Politikwissenschaft Südasiens studiert und sein Studium 2009 mit dem Magister Artium abgeschlossen. Beiträge von ihm erschienen bislang unter anderem auf Communio Online sowie in „Die Tagespost“. Er ist Gründer und Leiter des Instituts für ganzheitliche Ökologie (IgÖ), das zur ganzheitlichen Ökologie nach Papst Franziskus forscht, publiziert und netzwerkt. https://ganzheitliche-oekologie.de.

 

Gemeinsam mit ihm wollen wir u.a. den nachfolgenden Fragen nachgehen:

  • Wie ist MacIntyres Versuch zu bewerten, eine vom Vorwurf des Relativismus und des Perspektivismus freie und dennoch historisch bedingte Moral zu begründen?
  • Braucht die Tugendethik einen Bezug zu einer wie auch immer gearteten menschlichen Natur?
  • Welche Konsequenzen hat die Leiblichkeit des Menschen für die Tugendethik bzw. hat sie überhaupt welche?
  • Welcher Tugenden bedarf es für menschliches Wohlergehen in allen Lebensphasen, gerade auch jener, die (pot.) von existentieller Abhängigkeit geprägt sind?
  • Wie ist der Zusammenhang zwischen Tugenden und politischen sowie ökonomischen Strukturen zu beurteilen und welche Konsequenzen folgen daraus?
  • Ist MacIntyres diesbezügliche Kritik an den bestehenden politischen und ökonomischen Verhältnissen gerechtfertigt und falls ja, welche Anknüpfungspunkte gibt es für eine Korrektur?
  • Inwiefern fördern die bestehenden ökonomischen und politischen Verhältnisse, contra MacIntyre, das Aufblühen der Tugenden?
  • Hat MacIntyre Recht damit, dass der gegenwärtige ethische und politische Diskurs durch den Emotivismus geprägt bzw. vergiftet ist? Falls ja, gibt es hierauf eine Antwort und wie sähe sie aus?

 

Zur vorbereitenden Lektüre sei der kurze Text des Referenten zur Alasdair MacIntyre empfohlen, den Sie unter dem nachfolgenden Link online lesen können: https://ganzheitliche-oekologie.de/alasdair-macintyre/
Der Text dient zur Orientierung und Vorbereitung für diese Sitzung. Seine Lektüre ist wünschenswert, jedoch keine notwendige Voraussetzung für die Teilnahme.

 

Alle bisherigen und neuen Interessenten sind herzlich willkommen!   – Bitte leitet diese Einladung daher gerne auch an weitere Interessierte und potentielle Teilnehmende in euren privaten und institutionellen Netzwerken weiter. Vielen Dank!

 

Es grüßen in der Hoffnung auf zahlreiche Beteiligung 
Ihre
René Kaufmann
Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Paul Metzlaff

 

***

 

 

Arbeitsgemeinschaft Religionsphilosophie Dresden e. V.
c/o René Kaufmann ·|  Konkordienstraße 40  |· 01127 Dresden
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Vereinsregister-Eintrag: 5402

 


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