Sonntagsgedanken, 20. Dezember 2020 - 4. Advent


Weihnacht wird´s

„Weihnacht wird´s, man muss dran denken, die Verwandten zu beschenken“ – so beginnt ein kleines Gedicht von Loriot über die Hektik und den Stress, die viele diese letzten Tage des Advents begleiten.

Vielleicht geht es Ihnen ja wie manchem, mit dem ich dieser Tage gesprochen habe. Aufgrund der Pandemie ist Vieles, was wir üblicherweise tun würden, nicht machbar und möglich und viele haben mir gesagt, dass sie deutlicher als zuvor empfinden, dass es auf die Geschenke, obgleich mit grossem Einfühlungsvermögen und viel Liebe ausgesucht, eigentlich doch gar nicht ankommt. Das Wesentliche ist und bleibt doch, dass wir an Weihnachten, dem Fest der Familie, zusammen sind, bei-einander sind, mit-einander sind. Aber auch dies ist dieses Jahr nur eingeschränkt möglich.

Die Texte des heutigen Sonntags nehmen uns in dieser angespannten Zeit bei der Hand, denke ich, und geben uns Zuversicht und Trost. Die erste Lesung und das Evangelium sprechen  beide von Immanuel, dem Gott-mit-uns, von Jesus also, der mitten unter uns ankommen, der mit uns wohnen will, der befreit und uns die Angst nimmt. Mehr noch: im Evangelium heisst es, dass er uns von unseren Sünden erlösen wird. Sünde, das ist doch gescheiterte Beziehung, missglückte Kommunikation, die ein Leben in Fülle, ganzheitlich und heil(ig), scheitern lassen. Von all dem wird er, der Gott-mit –uns, erlösen. Er gibt uns Raum, frei zu atmen und frei zu sein. Sogar der letzte, der endgültigste Feind des Menschen und all dessen, was  es an Lebendigkeit gibt, der Tod, sogar er wird durch Gottes Mit-uns-sein besiegt, so haben wir es in der zweiten Lesung gehört.

Und überhaupt, diese zweite Lesung, der Beginn des Römerbriefes, hat es in sich, auch im Hinblick auf die Bedeutung von Weihnachten für uns. Während wir im Evangelium von Maria und Josef gehört haben, von menschlichen Bedenken und Zweifeln und vor unserem inneren Auge vielleicht schon den Stall und die Krippe mit dem neugeborenen Kind darin gesehen haben, haben die Hirten herantreten sehen, denen die Engel das neue Lied von der Grösse Gottes und vom Frieden auf Erden vor-singen, haben vielleicht auch bereits die Magier aus dem Morgenland hinzugefügt mit ihren symbolträchtigen Gaben, die ganze weihnachtliche Menagerie eben, um es etwas salopp auszudrücken, so war von alledem überhaupt nicht die Rede im Römerbrief. Nüchtern und ohne jegliche Gefühlsduselei bringt uns Paulus das Geschehen von Weihnachten und was wir wirklich an diesem Fest feiern, nahe: Jesus Christus.

Und eine letzte Sache ist mir in diesem Zusammenhang besonders wichtig und erwähnenswert: während wir daran denken, was wir wem an Weihnachten schenken könnten, vielleicht auch dem Kind in der Krippe, spricht Paulus davon, dass wir es sind, die beschenkt wurden, ausgesondert, berufen und beauftragt.

Reinhold Sahner


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