Bild: Scott Payne, pixabay
Mitleid
Schafe ohne Hirten… Das erregt Mitleid!
Ich weiß nicht, da ist doch einer, der Fotograf? Oder gar der Wolf? Einige Schafe fressen weiter, unterm Schnee?
Sind wir das? Schafe, alleingelassen, hirtenlos? Ja, ja, ja, ich bin in Quarantäne. Mist! Portugal, warum ausgerechnet Portugal?! Aber als wir losfuhren, wurden die Bedingungen noch runtergesetzt, ein Schnelltest reichte. Dann plötzlich: Großraum Lissabon am Wochenende gesperrt! Das betraf uns auch. Nichts mit Ausflug nach Fatima. O.k. Dann eben Setúbal! Ein Ort, der sehr empfohlen wurde. Azulejos (Aschuleschusch!), ja, Kacheln, Fliesen zuhauf! Das ist schon beeindruckend, wenn an Außenwänden, aber auch im Inneren von Kirchen, überall Kacheln, Fliesen, eben Azulejos, kleben.
90 Jahre war er alt, Don Graça. Und er hat uns alle umarmt, offensichtlich hatte der Priester keine Angst vor Corona. Wir haben die Messe mitgefeiert. Zwei von uns haben die Kommunion ausgeteilt. Setúbal, der Bischof ist Vorsitzender der portugiesischen Bischofskonferenz. Eine Fahrt zu den Delfinen hat leider nicht geklappt. Dafür war aber das Mittagessen echt lecker.
„Er lehrte sie lange…“ Na, eine lange Predigt, das ist ist doch heute schon eine Zumutung. Aber brauchen wir nicht doch für so vieles eine Erklärung? Porto-gallo = ich trage den Hahn.
Als ein Pilger in Barcelos, bei Porto, gefasst wird, will man ihn als Dieb zum Tod verurteilen. Doch der Mann ruft: „Ich bin unschuldig! Zum Beweis wird der Hahn, den der Richter gerade vor sich auf dem Mittagstisch verspeist, auffliegen und krähen!“ Der schon gebratene Hahn fliegt vom Teller des Richters auf und kräht! Der Angeklagte wird entlassen. Portugal hat sein Symbol: einen Hahn.
Ach und dann Fatima! Zwei Meter lang war die Kerze, die die Frau trug. Ja, ich darf sie fotografieren. Wir feiern die heilige Messe in einer deutschen Kapelle. Sogar „Gotteslöber“ finden sich dort.
Die Kugel, die Johannes Paul II. der Gottesmutter stiftet, passt genau in die Krone der Statue. Warum glauben wir nicht? Warum beten wir nicht jeden Tag den Rosenkranz?
„Das ist nicht meine Spiritualität!“, sagte ein Professor der katholischen Theologie seinen Studenten. Eben das ist wohl unser Problem.
„Betet jeden Tag den Rosenkranz!“, das war die Botschaft der Gottesmutter an die Kinder von Fatima.
Ich werde es tun, in Quarantäne und danach!
Es grüßt
Pfr. Dr. Andreas Martin
Caritasrektor
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