Mooshausen Medien » Romano Guardinis Vision Christi und des Menschen

Seminar im September 2015 in Rom im Campo Santo Teutonico in den Räumen der römischen Görres-Gesellschaft

und Audienz bei Papst em. Benedikt XVI.

 

Bericht von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Freudentage

Anfang September waren drei Tage der Lektüre Romano Guardinis gewidmet: in Rom an heiliger Stätte, nämlich im Campo Santo Teutonico in den Räumen der römischen Görres-Gesellschaft. Zweiundzwanzig junge und ältere Studenten (von 22 bis 88 Jahren) von der Hochschule Heiligenkreuz im Wienerwald (unter Führung von Rektor P. Karl Wallner OCist und H.-B. Gerl-Falkovitz) sowie aus dem Freundeskreis Mooshausen bearbeiteten vom 3.-6. September 2015 in einem Leseseminar unterschiedliche Texte Guardinis, ausgewählt unter dem Thema: „Gottes Unbegreiflichkeit trifft das Herz.“ Diese „Theologie des Herzens“ hatte Guardini im Anschluß an Augustinus entwickelt und verwandte sie auch für den Entwurf der neuen „Existenz des Christen“: „Wenn aber der Mensch den Mut zu sich selber hat, so wie Gott ihn geschaffen, dann kann er nicht anders, als mit Selbstverständlichkeit jenes Ungeheuerliche (= die Nähe zu Gott) wollen. Die Widersprüche fangen erst an, wenn der Mensch von den eigentlichen Maßstäben abfällt. Nicht das Hohe ist verwickelt, sondern das Abgefallene.“ (Der Herr, Würzburg 21938, 148f)
Mit solchen Sätzen wurde Romano Guardini zum unvergessenen Lehrer und Erzieher von zwei Generationen auf eine großentworfene Theologie hin: auf das dramatische Zusammenspiel von Gott und Mensch, auf die unvergleichliche Erlösung durch den „Herrn“, auf die wenig begriffene Größe und Abgründigkeit des Menschen selbst.
Zur ganz großen Freude gehörte, daß Papst em. Benedikt XVI., selbst um 1948 in München ein Schüler Guardinis, die Gruppe am Abend des 4. September hoch oben in den Vatikanischen Gärten bei der Lourdes-Grotte empfing. Er nahm sich stehend (!) fast eine Stunde Zeit, nachdem er vom abendlichen Rosenkranz in den Gärten, begleitet von Erzbischof Georg Gänswein, zurückgekehrt war. Über uns flogen und riefen wunderbar farbige Papageien im hellen römischen Abendhimmel.
Papst em. Benedikt begrüßte alle einzeln, wunderbar väterlich und sichtlich erfreut über die vielen so unterschiedlichen Lebensläufe, die ihm kurz vorgestellt wurden, Immer wieder stellte sich dabei eine Beziehung auf sein Wort heraus: Lebenswenden, Konversionen, Berufungen… Die Bitte um seine Hilfe bei der erhofften Seligsprechung Guardinis nahm er gütig auf. Wir wurden mit einem gemeinsamen Segen umfangen, zudem wurde jeder einzelne reich beschenkt mit dem Buch „Der Geist der Liturgie“ (2000, 22006), einer Medaille mit dem Porträt des Papstes von 2008 und einem Gedenkbild. Nachdem der Papst und Erzbischof Gänswein mit einem kleinen Automobil weggefahren waren, gingen wir noch wenige Schritte zur Grotte, um der Muttergottes mit dem Salve Regina zu danken und ihr einige Bitten, auch für die Hochschule, vorzulegen. Durch den mittlerweile dunkelnden Abend führte der Fußweg noch längere Zeit durch die herrlichen Anlagen zurück zum St. Anna-Tor. Gesprochen wurde nur noch wenig; die Begegnung hatte die Stille mitgeteilt, in welcher der emeritierte Papst weilt.
Der nächste Samstagvormittag brachte die zufällige Möglichkeit, in der Konferenzhalle mit einer jubelnden Menge einer Audienz von Papst Franciscus beizuwohnen. Zuvor hatten wir mit den teilnehmenden Priestern bereits eine Frühmesse im Petersdom am Altar des hl. Papstes Johannes XXIII. gefeiert – eine schlichte, bewegende Liturgie. Am Samstagabend lud dann Mons. Prof. Stefan Heid, Leiter der römischen Görresgesellschaft, die deutschsprachige Öffentlichkeit für zwei Stunden dann zu Vorträgen ein. Rektor P. Karl Wallner sprach über „Die Sendung der Hochschule Heiligenkreuz für die Kirche am Beginn des 21. Jahrhunderts“;  H.-B. Gerl-Falkovitz über „Auge und Licht. Romano Guardinis Blick auf Gott und die Welt“.
Tage der Freude und Tage der Gnade – Ursache großen Dankes! Und eine einzigartige Wohltat für Geist und Seele.

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